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Was tun nach dem Abi?: Pläne für sich behalten

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

04.08.2022

Bisher habe ich hier wenig über meine Pläne nach der Schule gesprochen und bin dabei nie besonders konkret geworden – und das auch nicht ohne Grund. Auch wenn ich aktuell eine relativ sichere Perspektive für die nächste Zeit habe, bin ich noch nicht ganz bereit, sie allen mitzuteilen. Auch im Familien- und Freundeskreis schweige ich eher über meine Pläne und spreche das Thema nicht gerne an.

In den letzten Monaten hatte ich so einige mehr oder weniger spontane Ideen, die ich dann einige Zeit verfolgt habe, nur um sie dann wieder fallen zu lassen. Ich glaube ich habe mittlerweile die ganze Bandbreite an Möglichkeiten durchdacht und hin- und herüberlegt. Sehr sprunghaft bin ich von dem einen Plan zum nächsten gegangen, ohne zu wissen, was ich eigentlich will. Wobei ich es auch schwierig finde, das mit achtzehn Jahren schon genau zu wissen. Viele Dinge fand ich spannend und habe dann doch einen Haken gefunden, der diesem oder jenem Plan im Wege stand. Einige von diesen Plänen waren vielleicht objektiv gesehen gar nicht so dramatisch, dennoch haben sie für mich oft zu viel Gewicht gehabt.

Vor allem aber bin ich angesichts der vielen Möglichkeiten auch einfach etwas überfordert, sodass ich gar nicht mehr richtig weiß, was ich denn nun eigentlich möchte. Irgendwann habe ich dann aufgehört, all diese komplizierten Gedankengänge anderen zu berichten und habe meine zeitweise existierenden Pläne für mich behalten, da ich ohnehin davon ausgegangen bin, dass sie sich schnell wieder ändern werden. Das war auch ganz gut so, denn die schnellen Planänderungen hätten alle nur verwirrt. Mittlerweile steht aber eigentlich mehr oder weniger fest, in welche Richtung es mich zumindest erst einmal verschlagen wird. Dennoch bin ich noch nicht bereit, diese Richtung aller Welt mitzuteilen, weil man ja eben nie weiß, wie lange ich daran festhalten werde. Zudem habe ich auch zu meiner aktuellen Idee einige Bedenken und ganz zu Ende gedacht ist sie ebenfalls nicht.

Bleibt natürlich die große Frage, was der Leser dieses Textes jetzt damit anfangen soll: Ich möchte klarstellen, dass es völlig in Ordnung ist, seine Pläne zu ändern und auch sie nicht aller Welt mitteilen zu wollen – aus welchen Gründen auch immer. Es wird viel nachgefragt und schnell kann man den Eindruck bekommen, jemandem Rechenschaft zu schulden, was man denn nun als nächstes tun will. Bestimmt sind die Nachfragen anderer in den meisten Fällen höflich und freundlich interessiert gemeint. Trotzdem ist es keine Schande, einfach zu sagen, dass man sich nicht sicher ist oder es eben noch nichts Spruchreifes zu sagen gibt. Es ist eben keine Entscheidung, die einem unbedingt leichtfallen muss.