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Studieren im Ausland: Creativity

Ein Porträt-Foto von Christin

Autor:
Christin

Rubrik:
studium

10.06.2022

Meistens komme ich auf meine Ideen für die nächsten Blogeinträge, wenn ich mich gerade mit etwas völlig anderem beschäftige. So wie jetzt gerade. Ich sitze in der Bibliothek der Radboud Universität in Nijmegen und arbeite an einer Intervention für die Sportgruppe, die wir betreuen, um ihnen einen höheren Trainingserfolg zu bescheren. Dabei lese ich englische Studien zum Thema, warum es so schwierig ist, das Verhalten von Personen zu ändern – und plötzlich kommt mir eine neue Idee für den Blog.

Ja, so funktioniert es wohl mit der Kreativität. Daher möchte ich euch von einem weiteren Online-Wahlfach von mir an der FH Münster erzählen, dessen Titel passender nicht sein könnte: „Creativity in Innovation“.

Das Fach macht mir echt großen Spaß, muss ich sagen. Es ist zwar anders als meine sonstigen Studieninhalte, aber dennoch mit allem verknüpft. Die Herangehensweise der beiden externen Referentinnen Truida und Lu-Marié ist bemerkenswert. Trotz des Online-Formats schaffen sie es mit ihrer warmen, ehrlichen Art, die Aufmerksamkeit bei sich zu halten. Die beiden leben in Australien, haben aber auch ausreichend Deutschkenntnisse, um ab und zu bei Übersetzungsschwierigkeiten zu helfen. So führen sie uns ganz unbeschwert an die Thematik der kreativen Problemlösung heran. Dies durch eine respektvolle Kommunikation zu tun, die beide Seiten des Dialoges voranbringen soll, ist ihre Herzensangelegenheit.

Im Seminar erproben wir die Kunst, erfolgreich zu brainstormen. Dafür sollen Hindernisse, wie zu schnelles Urteilen über die eigenen Ideen oder generelle Scheu oder gar Scham vorab aus dem Weg geräumt werden. Wir sollen eben gerade die verrückteste Idee aussprechen – unter dieser Vorgabe fällt in der Regel jegliche Sorge über das Urteil der anderen weg. Es soll ja gerade „anders“ und vielleicht auch „verrückt“ sein. Oft stellt sich dann heraus, dass eine Idee gar nicht so „verrückt“ ist, wie vielleicht zuvor gedacht. Vielleicht sollte die eine oder andere Idee sogar weitergedacht werden.

Wusstet ihr, dass Kreativität als Fähigkeit, die sich Arbeitgeber wünschen, mittlerweile ganz weit vorne als Soft Skill steht? Manche betiteln diese sogar als „wichtigste Kompetenz für das 21. Jahrhundert“. Jedoch habe ich auch gelesen, dass man diese nicht direkt im Lebenslauf/Anschreiben nennen, sondern eher auf die Tätigkeit bezogen etwas schreiben soll, wie „kontinuierliche Anpassung an Kundenwünsche“. Auch in Stellenausschreibungen wird Kreativität eher durch Formulierungen wie „schöpferisch, innovativ“ oder sogar „flexibel“ umschrieben.

Auf jeden Fall finde ich es spannend, dieser Fähigkeit allgemein mehr Raum zu geben. Im Alltag geht es ja auch oft um das Lösen von Problemen. Dabei hilft es oft, wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt und so habe ich Kreativität auch als eine Form von Humor entdeckt, denn es kann auch sehr lustig sein und viel Spaß machen, die Dinge einfach mal anders zu sehen und ganz anders anzugehen, ohne voreingenommen zu sein.