zum Inhalt

Schülerleben live: True Crime Podcasts

Ein Porträt-Foto von Lina

Autor:
Lina

Rubrik:
orientieren

23.09.2020

Wenn Fremde mich anschauen, dann gebe ich wohl eine eher unauffällige Erscheinung ab: Ich bin ziemlich klein und zierlich, mit langen braunen Haaren; meist bin ich in kurzen Kleidchen anzutreffen und mit Kopfhörern im Ohr. Dass dabei meist ein True Crime Podcast läuft, denken die meisten wahrscheinlich eher nicht – denn ich mache auf den ersten Blick nicht unbedingt den Eindruck eines Mädchens, dass gerne Geschichten über Verbrechen hört.
Und auch vom Wesen her scheint es nicht unbedingt zu mir zu passen: Ich bin unglaublich sensibel, nah am Wasser gebaut und kann zu viel Aufregung einfach nicht ertragen. Ich töte keine Fliegen, muss manchmal vorzeitig aus zu spannenden Kinofilmen herausgehen und habe alles, was irgendwie gruselig sein könnte, jahrelang vermieden, sogar manche Disneyfilme oder Harry Potter.
Doch seit circa einem Jahr höre ich True Crime Podcasts – und ich liebe sie! Bei True Crime Podcasts handelt es sich um ein Podcast-Format, in denen von wahren Straftaten (und deren Aufklärung) berichtet wird. Ich persönlich finde es unglaublich interessant, den psychologischen und rechtswissenschaftlichen Aspekt eines Falls kennenzulernen. Es fasziniert mich, die Hintergründe eines Verbrechens zu ergründen, teilwiese Erklärungen für bestimmte Handelsweisen zu finden und zu erfahren, wie die Polizei, die Rechtsmedizin und das Gericht Verbrechen aufklären.
Natürlich wird in diesen Podcasts auch über die Fälle an sich gesprochen – früher hätte ich wohl gedacht, dass ich das gar nicht ertragen kann. Doch ich suche mir einfach die Podcasts aus, die seriös und sachlich einen Fall erzählen. Es gibt auch einige, in denen ein Fokus auf Journalismus gelegt wird oder darauf, einen Fall literarisch ansprechend zu erzählen. Natürlich gibt es auch Podcasts, die detailreich von Gewalttaten erzählen – doch von denen halte ich mich eben fern.
Zum ersten Mal von True Crime Podcasts erfahren habe ich übrigens lustigerweise von einer Klassenkameradin in meinen Religions-Kurs. Und so ist es mittlerweile für uns ein kleines Ritual, uns über das Verbrechen aus der letzten Folge zu unterhalten, bevor wir uns wieder unserer Bibelarbeit widmen.