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Nicht alles läuft wie geplant

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

04.08.2023

Eigentlich mag ich es gerne, wenn alles vorher organisiert ist. Deshalb habe ich auch für unsere Reise nach Spanien viel recherchiert und mich wirklich lange auf die Zeit hier vorbereitet. Und trotzdem kann ich natürlich nicht alles kontrollieren und vorher organisieren, weshalb ich immer unsicher bin, ob wirklich alles funktioniert.

Bis Bilbao hat das meiste gut geklappt. Danach wollten wir eigentlich über Madrid weiter nach Santiago de Compostela. Das Problem ist nur, dass es mit den verpflichtenden Zugreservierungen in Spanien so eine Sache ist. Mit einem Interrailticket kann man nämlich nur am Schalter oder telefonisch eine Reservierung bestellen. Und so standen wir dann in Madrid ohne Reservierung nach Santiago de Compostela in der Warteschlange zum Schalter. Nach 45 Minuten Wartezeit kam dann die ernüchternde Nachricht: Alle Züge für die nächsten vier Tage sind voll. Auch alle anderen Züge, die irgendwie in diese Richtung gingen.

Ziemlich ratlos und verzweifelt standen wir dort, ohne Unterkunft und Ziel. Wir wussten nicht, wohin mit uns, wir wollten nur gerne weg aus Madrid. Am liebsten ans Meer. Und so haben wir dann am Automaten alle Zugverbindung angeschaut, die noch verfügbar waren. Neben vielen kleineren Städten im Inland kam nur Malaga infrage. Also sind wir zum zweiten Bahnhof am anderen Ende von Madrid gefahren, um uns dort am Schalter anzustellen. Nach vielem Hin und Her, drei Stunden Wartezeit und endlos vielen Nerven haben wir dann aufgegeben und das Ticket für satte 200 Euro online gekauft, anstatt nur 13 € für eine Reservierung zu bezahlen. Denn ansonsten wären wir an diesem Tag nirgends mehr hingefahren.

Erschöpft und entnervt ging es dann also endlich nach Malaga ans Meer. Um ehrlich zu sein, war es kein guter Ersatz für Santiago de Compostela. Wir hatten uns so sehr darauf gefreut, dass es schwer war, jetzt bei 40 Grad an einem völlig überfüllten Strand zu sitzen, bei viel zu heißen Temperaturen im Zelt zu schlafen und von Moskitos verfolgt zu werden. Trotzdem haben wir das Beste daraus gemacht, uns die Stadt angeschaut, am Strand gesessen und entspannt. Wir haben sogar echt schöne Orte, wie das Castillo der Colomares entdeckt, die wir sonst wahrscheinlich nie gesehen hätten.

Insgesamt war es trotz allen Umständen ganz schön in Malaga. Natürlich war es nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, aber es war irgendwie doch ein Erlebnis, an dem wir gewachsen sind und bei dem ich gemerkt habe, dass etwas Spontaneität manchmal gar nicht so schlecht ist. Denn trotz aller Organisation passieren die schönsten Dinge oft einfach so.