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Einblick in die Stadtplanung

Bloggerin Diana liegt auf der Mauer und liest

Autor:
Diana

Rubrik:
orientieren

10.01.2024

Von meiner Praktikumssuche habe ich bereits berichtet, nun bin ich lange genug in Hamburg, um endlich etwas über mein Praktikum selbst erzählen zu können. Das Büro, in dem ich arbeite, gehört zu den privaten Planungsbüros. Die Themenfelder können von Planungsbüro zu Planungsbüro variieren. Mein Büro ist hauptsächlich in den Feldern Bauleitplanung, Wettbewerbsbetreuung, Stadtentwicklung und Beteiligung aktiv. Es gibt eine große Anzahl an verschiedenen Projekten, die von unterschiedlichen Kolleg*innen bearbeitet werden. Die Aufträge stammen vor allem aus Gemeinden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Mal geht es um die Festsetzung eines Gewerbegebietes, mal um die Erweiterung von Wohnbaufläche, um Umstrukturierung und Neuentwicklung eines Bereiches oder um einzelne Flurstücke. In der Bauleitplanung werden Bebauungs- und Flächennutzungspläne aufgestellt oder geändert.

Häufig wird vor der Erstellung eines Bebauungsplans mit seinen Festsetzungen und der beigefügten Begründung erst eine Bestandsanalyse mit anschließendem Funktionskonzept entwickelt. In diesem werden skizzenhaft die Grundstücke mit ihren Gebäuden und der Erschließung dargestellt. Diese Funktionskonzepte durfte ich jetzt einige Male erarbeiten. Einer meiner beiden Chefs hat mir gezeigt, wie man analog mit Transparentpapier, schwarzem Füller und Copic-Markern auf Grundlage der Vermessung maßstabsgetreu eine visuell ansprechende Skizze zeichnen und kolorieren kann. Mein anderer Chef hat mir die Kombination mit digitaler Grundlage und Einbettung ins Luftbild nähergebracht.

Durch die direkte Einbindung in die Projekte, den Austausch mit meinen Kolleg*innen und das viele Feedback, habe ich in der bisherigen Zeit unglaublich viel gelernt. Nicht nur die Erweiterung meiner eigenen Fähigkeiten, sondern auch, dass es unvermeidlich ist, anfangs Fehler zu machen. Ich bin nun vertrauter mit den wichtigsten Programmen, mit der Arbeitsweise und den Abläufen des Büros. Ich beginne zu verstehen, warum gewisse Dinge getan werden und was ihr Nutzen ist. Das finde ich sehr wichtig. Nicht nur Aufgaben zu erledigen, sondern auch den Hintergrund dieser Aufgaben zu verstehen.

Das beginnt schon mit der Beschriftung der Trennblätter für einen Projektordner. Vorher wusste ich auch nicht, was Abwägungstabellen sind oder was man unter einer Verschickung versteht. Bei Ersterem werden Stellungnahmen von verschiedenen Trägern öffentlicher Belange (TöBs) – zum Beispiel Netzanbietern, Ämtern, Verwaltungen, Agenturen – zu einem Bebauungsplan gesammelt und im weiteren Erarbeitungsprozess miteinbezogen. Bei Verschickungen werden Pläne, Begründungen und Gutachten an bestimmte TöBs gesendet. Ich finde es gut, dass ich jederzeit Fragen stellen kann und so vielfältige Einblicke in die Projekte bekomme.